LIONBags aus Sierra Leone

LionsBluesPartyNights in Itzehoe machen Upcycling von Zementsäcken möglich

„In Afrika entscheidet sich das Schicksal Europas!“, so der Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, Günter Nooke. Täglich machen sich Tausende von Afrikanern auf den lebensgefährlichen Weg nach Europa, weil vor allem die klimatischen Bedingungen ihnen in ihren Heimatländern die Existenzgrundlagen rauben.

LIONBags
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Hier gibt es nur eine wirkliche Lösung, nämlich die Fluchtursachen in den afrikanischen Ländern bekämpfen und den Menschen dort zu einer echten Zukunftsperspektive zu verhelfen.
Dies haben auch die Itzehoer Lars Bessel und seine Frau Marion von Oppeln erkannt und bei einer Afrikareise im Nordwesten von Sierra Leone eine Berufsschule in der Distrikthauptstadt Kamakwie entdeckt, die derzeit knapp 200 Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Handwerksberufen ausbildet. Doch schon die Schulgebühr von umgerechnet 15 € können sich viele Eltern nicht leisten. Darüber hinaus fehlte es an allem, was einen vernünftigen Schulbetrieb ermöglicht. Zurück in Deutschland gründeten Lars Bessel und Marion von Oppeln 2017 den gemeinnützigen Verein Mahmoo e.V. in Itzehoe mit dem Ziel zunächst einmal das Schulgeld für alle Berufsschüler sicher zu stellen.


Seit 2001 veranstaltet der Lions Club Itzehoe die „LionsBluesNight“ mit Unterstützung der hiesigen Autohäuser, die zu diesem Zweck ihre Ausstellungshallen räumen. Im Oktober 2019 konnten zum 17. Mal ca 600 Teilnehmer gezählt werden und damit wurde die Itzehoer BluesPartyNight zu einem der größten Benefizbluesevents im Bundesgebiet. Dank treuer Fans und engagierter Sponsoren konnten in jedem Jahr Reinerlöse von deutlich über 5000 Euro erzielt werden. Schon immer hat der Lions Club Itzehoe diese Gelder vorrangig für internationale Hilfsprojekte verwandt und in den Jahren 2018 und 2019 bot sich die vor Ort gegründete Organisation Mahmoo e.V. besonders an. Dr. Rüdiger Claußen, Leiter des Organisationsteams: „Der Blues hat seinen Ursprung in Afrika, also geht der Erlös aus unseren Bluesveranstaltungen auch dorthin zurück!“


Dies erwies sich als eine echte Erfolgsgeschichte. Mit den Lionsspenden wurde nicht nur die defekte Photovoltaikanlage der Schule erneuert, sondern auch zahlreiche Nähmaschinen für die Ausbildungsgruppe der Näherinnen beschafft.

Hunderte von leeren Plastik-Zementsäcken der Firma „Leocem“ von Baustellen in Sierra Leone brachten das Ehepaar Bessel/ von Oppeln auf die Upcyclingidee daraus belastbare, robuste und wasserfeste Einkaufstaschen in Kamakwie nähen zu lassen. Die Taschen sind innen mit bunten afrikanischen Stoffen gefüttert, die so richtig zur Geltung kommen, wenn man sie wendet, sodass der bunte Stoff außen sichtbar wird. Kleine Taschen für Smartphone oder Schlüssel sind eingenäht. Vielleicht hat nicht nur der Löwenkopf im Logo der Zementfirma, sondern auch die Unterstützung des Lions Clubs Itzehoe den eingängigen Produktnamen LIONbag begründet.

Inzwischen gibt es nicht nur eine eigene Website für den LIONbag (Lionbag.de), sondern auch einen Großauftrag der Deutschen Botschaft in Sierra Leone über 400 LIONBags, die zum 30. Jahrestag der Deutschen Einheit von Botschafter Gruner an deutsche und einheimische Partner verschenkt wurden.
Lions Präsident Lutz Bitomsky: „Wir freuen uns, dass wir als Itzehoer Club der Organisation Mahmoo e.V. so effektive Starthilfe leisten konnten und freuen uns mit den Initiatoren über den Erfolg der LIONBags!“

Noch gibt es viel zu tun in Kamakwie, um die dortige Berufsschule im laufenden Betrieb so wirkungsvoll zu unterstützen, dass alle Absolventen die Voraussetzungen für eine berufliche Zukunft im eigenen Land erwerben können.

Dazu kann jeder beitragen, der einen LIONBag erwirbt und vor diesem Hintergrund erscheint der Preis von knapp 20 € wahrlich nicht zu hoch.